Recycelte Räume für neue Aufgaben

16.12.2015

Nachhaltiges Flächenmanagement zählt heute zu den wichtigen Aufgaben im Rahmen kommunaler Gewerbe- und Wohnbauentwicklung. Auch wenn im ländlichen Raum die Bodenpreise im Vergleich zu den Ballungsräumen noch relativ moderat sind, gilt aber auch hier die Devise des Bodenschutzes. Sanierung vor Neubau oder Leerstandnutzung vor Neuerschließung sind klare Zielsetzungen einer ressourcenschonenden Kommunalpolitik.

Nachhaltiges Flächenmanagement in Westheim

Die von FUTOUR im Rahmen der ILE-Umsetzungsbegleitung betreute Gemeinde Westheim (www.westheim.de) am Rande des Geoparks Ries verfügt zwar noch über bebaubare Gewerbeflächen, aber der Schwerpunkt der Gewerbeansiedlung wird  auf eine vorhandene Immobilie gesetzt, die über ein Jahrzehnt  nicht mehr genutzt wurde. Mit dem Übergang des 23.000 qm großen Gewerbeareals mit 7.500 qm vorhandener und bereits ausgestatteter Büroflächen auf eine ortsansässige Immobilienfirma (www.bs-immobilien-gmbh.de), konnten jetzt die Weichen in Richtung Zukunft gestellt werden.

Erste Unternehmen sind wieder in die alten Gebäudekomplexe eingezogen, die von der Lage mit dem umgebenden Park, der zentralen Rezeption mit Poststelle, Callcenter, einer Cafeteria, gemeinsam nutzbaren Konferenzräumen, schneller Glasfaserverbindung und bezahlbaren Wohnräumen oder Grundstücken für Mitarbeiter sowie der hohen Lebensqualität der Region überzeugt waren. Galten bislang Autobahnanschlüsse ländlicher Regionen in einer Entfernung von rund 45 Minuten als wenig attraktiv, so sind diese auch aus Bürokomplexen in den Großstädten kaum in kürzerer Zeit zu erreichen. Und wenn in einer Entfernung von einer guten Fahrstunde sogar vier Flughäfen erreichbar sind, in jeweils 20 oder 30 Minuten ICE-Anschlüsse, so spricht eigentlich gar nichts gegen eine Unternehmensansiedelung in einer Region, die mit zwei neuen Hochschulstandorten weitere Vorzüge eines dynamischen Entwicklungspotenzials aufweist und deren Qualitäten mit vergleichbaren Standorten im Ballungsraum absolut konkurrenzfähig sind!

Nachhaltiges Flächenmanagement in Westheim

Die über FUTOUR Regionalberatung in vielen Regionen initiierten Ansätze für nachhaltiges Flächenmanagement und Leerstandnutzung finden nicht immer so ideale Voraussetzungen, wie hier im altmühlfränkischen Westheim. Aber überall geht es um das gleiche Problem: Neue Nutzungen für leer stehende Gebäude, Flächeneinsparungen und Flächenrecycling. All dies sind leider immer noch weniger attraktive kommunalpolitische Ansätze, wie die Neuerschließung von Bauland oder die Einweihung neu errichteter Gewerbegebäude. Es ist daher umso erfreulicher, dass es auch Kommunen gibt, in denen diese bedeutsamen Zielsetzungen einer zukunftsfähigen Raumordnungspolitik auf einen fruchtbaren Boden fallen.

Kontakt: Dieter Popp