Zukunft effizienter Stromerzeugung

07.04.2015

Die Effizienz von Solarzellen zu erhöhen, ist eine der zentralen Aufgabe in der Energiewende. Der deutsche Architekt André Broessel hat mit einer neuen kreativen Idee dabei auf sich aufmerksam gemacht. Er bündelt das ankommende Licht über durchsichtigen und mit Flüssigkeit gefüllten Kugeln, um dann den gewonnenen Strahl auf einen Sonnenkollektor zu leiten.

Harmonische Dachlandschaften sind für Solaranlagen tabu

Da die Kugel auf einem beweglichen Bügel sitzt, kann sie dem Sonnenstand folgen. Mit dieser Technologie kann dieses Konzept bis zu 70 % effizienter Energie erzeugen als herkömmliche Solaranlagen. Und diese Technik funktioniert nicht nur bei vollem Sonnenlicht, sondern auch bei diffuser Einstrahlung und sogar bei Mondlicht (www.rawlemon.com).

Diese Technologie verspricht laut Betreiber zwei Vorteile gegenüber herkömmlichen Solarpaneelen. Die eingespeiste Leistung erfolgt konstanter und langfristig effizienter. Die Geräte erzeugen bei einem Viertel Quadratmeter beschienener Fläche so viel Strom, wie mit herkömmlichen Anlagen auf einem Quadratmeter. Bei diffusem Licht – das hierzulande immerhin etwa die Hälfte des Lichteinfalls ausmacht – wirkt sich dies enorm leistungssteigernd aus.

Der zweite Vorteil liegt in dem ästhetischen Design, das diese Anlagen ebenfalls deutlich von herkömmlichen Paneelen abhebt. Aber dieses Modul ist nur der Beginn einer weiteren Entwicklung. René Broessel arbeitet mit dieser Rawlemon-Technik daran, sie in Fensterglas einzubauen. Damit könnte einfallendes Licht mit einem Wirkungsgrad von über 50 % als Hybrid in Strom und thermische Energie umgewandelt werden. Ein damit ausgerüstetes Gebäude könnte z.B. mehr Energie erzeugen, als es selbst verbraucht. Mit dem Absorbieren von etwa 75 % der Sonneneinstrahlung, können die Gebäude auf diese Weise im Sommer ideal gekühlt werden.

Künftig wird Sonnenenergie über Fenster eingefangen!

Für die alltägliche Umsetzung von Regionalentwicklungsprozessen verspricht diese Innovation einen wahren Entwicklungsschub. Denn in vielen Projekten der FUTOUR Regionalberatung muss heute noch bei denkmalgeschützter Bausubstanz auf Solarpanele verzichtet werden, weil die harmonisch gewachsene Dachlandschaft einen entsprechenden Aufbau verhindert. Aber auch für viele ländliche Regionen mit ihren harmonisch in die Kulturlandschaft eingebundenen Gebäuden, könnte dann der störende Aufbau von Solardächern entfallen, der bis jetzt viele Eigentümer von der Nachrüstung dieser Technologie abhält.

Kontakt: Dieter Popp