Im Rheingau wurden Zeichen gesetzt - FUTOUR beendet neunjährige Präsenz in der Region

06.01.2014

Zum Jahresende 2013 hat FUTOUR sein Büro in Oestrich-Winkel geschlossen und beendet damit eine neunjährige Präsenz im Rheingau. Was 2005 mit der Erstellung des Masterplans begonnen hatte und ab 2008 in die Begleitung und Umsetzung des LEADER-Projektes über das Regionalmanagement fortgeführt wurde, hat nunmehr einen organisatorischen Abschluss gefunden.

Kulturland Rheingau grüßt an allen Ortseingängen

Die einmalige Ausgangssituation mit dem freiwilligen Zusammenschluss von sieben Rheingauer Kommunen zu einer Kommunalen Arbeitsgemeinschaft führte konsequent zur Gründung des Zweckverbands Rheingau mit den Aufgaben Regionalentwicklung, Stadtentwicklung und Regionalpark. Innerhalb des Zweckverbands konnte dann auch die Lokale Aktionsgruppe für die Umsetzung des Regionalen Entwicklungskonzeptes angesiedelt werden, deren Koordinierung FUTOUR übernommen hatte. In vielen Bereichen hat der Zweckverband Rheingau Neuland betreten und Pionierarbeit geleistet. Alleine die Bündelung von Stadt- und Regionalentwicklung hat weit über die Grenzen des Landes hinaus Beachtung und Anerkennung gefunden.

Auch die Etablierung einer gemeinsamen Dachmarke für den Rheingau wurde als ein Meilenstein der über 1000-jährigen Geschichte des Rheingaus betrachtet. Denn an diesem Kraftakt hatten sich zuvor schon viele Akteure mit weniger Erfolg bemüht. Nun gilt es diese Marke auch weit über die Bereiche des Tourismus und des Weinbaus zu verankern und wirken zu lassen. Denn der Rheingau genießt zwar einen herausragenden Ruf in der Weinfachwelt, aber als touristische Destination führte er in der Vergangenheit eher ein Schattendasein. Das lag natürlich auch daran, dass er in der Außenwirkung zu zersplittert aufgetreten ist.

Kulturland Rheingau auch als örtlicher Wegweiser

Die Bündelung touristischer Strukturen unter einem einheitlichen Dach war daher der zweite Meilenstein dieser bewegten Jahre. Auch hier wurde ein neues Bewusstsein geschaffen, so dass heute ab Wicker am Main bis nach Lorchhausen im UNESCO Welterbe Oberer Mittelrhein alle Weinbaukommunen stolz mit der neuen Wort-Bild-Marke „Kulturland Rheingau" werben. Und selbst die zur Weinbauregion Rheingau zählenden Wiesbadener Stadtteile sind Teil dieses umfassenden „Wir-Gefühls" geworden. Auf der organisatorischen Ebene der Destination fehlt zwar noch der krönende Abschluss, aber der bisher erreichte Erfolg rechtfertigt die Zuversicht für einen absehbaren Schulterschluss der noch bestehenden zwei Tourismusstrukturen zu einer Lösung als „Kulturland Rheingau Tourismus".

Mit der Schließung des FUTOUR-Büros im Rheingau wird nun die gesamte Aufbauarbeit von der Geschäftsführung des Zweckverbands Rheingau übernommen. Diese in der Zwischenzeit aus der Region kaum noch wegzudenkende interkommunale Struktur hat zwar in der Region so manche Kritiker noch nicht überzeugen können. Aber die Zukunft der Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum wird nur über interkommunale Kooperationen zu meistern sein. Der Rheingau hat diesen Schritt bereits vollzogen. Die Mehrzahl der Kommunen in Deutschland wird sich dieser Zukunftsaufgabe noch stellen müssen. Auch da kann der Rheingau als nachvollziehbares Beispiel für andere Kommunen dienen (www.kulturland-rheingau.de).

Kontakt: Dieter Popp