Licht und Schatten als Landschafts-Perspektive

06.11.2013

Die Ergebnisse der Sonder-Agrarministerkonferenz von München am 04.11.2013 haben den verantwortungsbewusst produzierenden Landwirten in Deutschland kaum mehr erwartete Zukunftsperspektiven beschert, blieben aber auch bei entscheidenden Weichenstellungen deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Strukturreiche Landschaften benötigen eine zukunftsorientierte Agrarpolitik

Mit Anerkennung haben sowohl die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) wie auch Bioland als Anbauverband auf die Beschlüsse reagiert. Dabei galt dieses Lob vor allem den Entscheidungen, die den Einstieg in eine gerechtere Verteilung der Agrarsubventionen in Richtung Verantwortung für Ökologie, für das Wohl künftiger Generationen sowie für mehr tiergerechte Wirtschaftsweisen ermöglicht haben. Die deutlich höheren Direktzahlungen und Umschichtungen zugunsten ländlicher Entwicklung werden konsequent den Landwirten zu Gute kommen. Sie sind endlich einmal wichtige Signale der Agrarpolitik für eine Landwirtschaft, die auch bei den bäuerlichen Betrieben und der Landschaft ihre Wirkung nicht verfehlen wird.

Auch der Tourismus wird davon profitieren, wenn es künftig wieder mehr Landschaften geben wird, in denen sich die Vielfalt des Lebens wiederspiegelt und die damit erkennbar an ökologischer Stabilität und attraktivem Aussehen gewinnen.

Birnen-Streuobst – so wertvoll wie mediterrane Olivenhaine

Leider haben die Agrarminister aber auch etwas Wasser in den Wein gegossen. Der Verzicht auf Förderobergrenzen für Großbetriebe, die mit viel Technik aber mit wenig handwerklich-bäuerlicher Arbeit und Arbeitskräften auskommen, wird diese bisherige Schieflage nicht verändern können. Damit erhaltene hochrationalisierte Ackerbaubetriebe nach wir vor Direktzahlungen in Größenordnungen von weit über 100.000 EUR rechnen, während die für die Ökologie und die Attraktivität der Landschaft so wichtigen bäuerlichen  Betriebe noch nicht einmal 10% solcher Summen erhalten können.

Die deutschen Agrarpolitiker hätten sich hier ein Vorbild an ihren französischen Kollegen und Kolleginnen nehmen können, die deutlich mehr für ihre bäuerlichen Betriebe beschlossen haben und damit die Spielräume wesentlich umfassender genutzt haben, welche ihnen die Brüsseler Agrarpolitik geboten hatte.

Seit über zwei Jahrzehnten bietet FUTOUR Regionalberatung für seine Auftraggeber oder im Rahmen von Netzwerk-Arbeit Lösungen an, die genau auf diese Zielrichtungen ausgerichtet sind. Damit konnten über Regional- und Tourismusberatung zahlreichen Betrieben neue Einkommensalternativen aufgezeigt und wertvolle Kulturlandschaft gesichert werden.

Kontakt: Dieter Popp