Naturparkplan für das Siebengebirge

10.04.2013

Das Siebengebirge ist zwar das älteste deutsche Naturschutzgebiet, es besitzt mit dem Drachenfels einen der mythenreichsten Berggipfel Deutschlands, ihm wurde das Europa-Diplom für Schutzgebiete bereits seit 1971 ununterbrochen verliehen und es stellt zusammen mit der Lüneburger Heide einen der ältesten deutschen Naturparke dar.
Aber dennoch verfügt das Siebengebirge bisher über keinen eigenständigen
Naturparkplan.

Südblick auf den Drachenfels (Quelle: Siebengebirge Tourismus)

Dies war vor allem deswegen auch nicht zwingend erforderlich, weil sowohl für das Naturschutzgebiet wie auch für das dafür verliehene Europa-Diplom als Partner der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) zur Verfügung stand. Dieser ist zudem auch mit weit über 800 ha Waldfläche einer der größten Grundeigentümer des Siebengebirges.

Aber seit der letztendlich gescheiterten Initiative um einen Nationalpark Siebengebirge, führt die Region permanent Diskussionen um die Zukunft dieser Natur- und Kulturlandschaft. Ist der Nationalpark noch überwiegend an der Furcht aus dem kommunalen Bereich gescheitert, dass damit die Zugänglichkeit in dieses Gebiet deutlich eingeschränkt würde, trat danach aber erhebliche Ernüchterung ein, als von Amts wegen mit einem neuen Wegeplan trotzdem eine Reduzierung des Wanderwegeangebots erfolgt ist. Nun freilich ohne die anderen Vorteile, die ein Nationalpark mit sich gebracht hätte.

Dies und die Notwendigkeit langfristiger Planungen für die Inanspruchnahme von Fördermitteln oder anderen Finanzmittelerschließungen haben aber zu der Erkenntnis geführt, dass für eine weitere zukunftsfähige Entwicklung des Naturparks Siebengebirge ein umfassender Naturparkplan notwendig wird. FUTOUR hat mit der Bonner Gesellschaft für Umweltplanung nunmehr vom VVS den Auftrag für eine solche Planung erhalten. Damit sollen aber auch die Weichen für einen Managementplan für das Naturschutzgebiet Siebengebirge als eine der Auflagen aus der erneuten Verleihung des Europa-Diploms gestellt werden. Und das erste „Wildnis-Gebiet" von Nordrhein-Westfalen stellt ebenfalls eine Umweltbildungs-Herausforderung dar. Der VVS hat nämlich den Landesbetrieb Wald und Holz um die Betreuung von über 500 ha seiner Waldflächen gebeten, die zu diesem Zweck dauerhaft aus der Nutzung genommen wurden.

Der Naturparkplan kann ggf. auch die Weichen für eine neue Organisationsstruktur des Naturparks sowie für denkbare spätere Erweiterungsflächen stellen. Damit könnte dann der Träger des Naturparks auch in die Lage versetzt werden, weitere Maßnahmen des Naturraummanagements aufzugreifen und als Dienstleister der Kommunen wichtige Aufgaben der Freizeitplanung und der Besucherlenkung durchführen.

www.naturpark-siebengebirge.de

Kontakt: Dieter Popp