Bier und Hopfen als Alleinstellung
18.03.2013
Die Stadt Spalt ist wegen ihres Aromahopfens weltberühmt, denn in nahezu allen Kontinenten werden Bier mit dem Spalter Aromahopfen gebraut. Und die Stadt selbst verfügt über Deutschlands einzige städtische Brauerei. Grund genug diese beiden Themen für das touristische Profil entsprechend zu inszenieren. Zudem verfügt Spalt über ein historisches Kornhaus, das schon wegen seiner beeindruckenden Architektur zu den Juwelen dieser Stadt an der fränkischen Rezat zählt.
Es handelt sich um einen stattlichen Fachwerkbau aus dem 15. Jahrhundert, der ehemals als Zehntscheune des Fürstbischofs der Diözese Eichstätt genutzt wurde. Nach dem Übergang in den Besitz der Stadt Spalt 1862 wurde das Gebäude als Hopfenlager und Hopfensignierhalle genutzt.
Nach der abgeschlossenen Gebäudesanierung steht jetzt eine Nutzung als kombiniertes Bier- und Hopfenmuseum zur Umsetzung an, außerdem soll dort die städtische Touristik-Information untergebracht werden. Im Rahmen eines Wettbewerbs haben jetzt drei Büros sehr unterschiedliche Nutzungsoptionen präsentiert. FUTOUR war in die Jury mit eingebunden, um fachliche Beratung bei der Entscheidung für einen der Entwürfe zu leisten.
Auch wenn in allen drei Entwürfen Hopfen und Bier den jeweils roten Faden bildeten, lagen die Vorschläge zur späteren kostendeckenden Nutzung der drei Stockwerke mit den beachtlichen Ausmaßen doch erheblich auseinander. Und auch die eindeutige Visualisierung bzw. Herausarbeitung des Alleinstellungsmerkmals dieses Hauses – alleine in Bayern gibt es weitere rund 30 Biermuseen – offenbarte erhebliche Unterschiede.
Ein Gebäude, das später mit dem deutschen Hopfenmuseum in Wolnzach, dem Bayerischen Brauereimuseum in Kulmbach oder Kuchelbauers Bierwelt in Abensberg im Wettbewerb stehen und bestehen soll, muss sich mit seinen angebotenen Inszenierungen schon sehr eindeutig abheben und Attraktionssignale weit über die Region hinaus streuen.
Die Stadträte von Spalt werden daher keine leichte Entscheidung zu fällen haben, wenn sie über die Empfehlungen zu den präsentierten Modellen zu befinden haben.
Kontakt: Dieter Popp