Interkommunale Mobilität

23.04.2025

ILE-Region geht an den Start in die Zukunft

Wie in vielen ländlichen Regionen wurde auch im Fränkischen Seenland lange über den mangelnden ÖPNV diskutiert. Die ILE-Region war des ewigen Redens jedoch leid und ist nun zum Handeln übergegangen – trotz der bekannten Risiken. Zum 15. Dezember 2024 startete ein neues Rufbus-Konzept, an dem sieben Kommunen der ILE-Region Fränkisches Seenland beteiligt sind. Die Umsetzungsbegleitung erfolgt seit 12 Jahren durch FUTOUR.

Foto: Stadt Gunzenhausen

Dabei geht es um die Erweiterung von einem bereits bestehenden Rufbus-System der Stadt Gunzenhausen, das in Kooperation mit dem lokalen Verkehrsverbund VGN aufgebaut wurde. Diese sechs um die Stadt Gunzenhausen gelegenen ILE-Kommunen haben sich unter der Federführung der Verkehrs- und Mobilitäts GmbH Gunzenhausen darauf verständigt, die bestehenden und über ihre Dörfer verlaufenden VGN-Linien zu erweitern, auf denen bisher vorwiegend Schülerverkehr und maximal zwei weitere Verbindungen pro Tag angeboten wurden. Nunmehr wurde der Fahrplan zum Dezember um Linienangebote im Stundentakt – von Montag bis Samstag – erweitert. Dabei werden diese Linien aber nur bedient, wenn es dazu Fahrgäste gibt. Diese müssen ihre Fahrt eine Stunde vorher telefonisch anzeigen und dann bedient ein Fahrzeug (je nach Zahl der Fahrgäste ein Taxi) diese Linie an den bekannten VGN-Haltestellen. Die Fahrgäste zahlen dabei nur den normalen Verbundtarif.

Foto: Stadt Gunzenhausen

Erste Erfahrungen nach zwei Monaten zeigen, dass die neu eingerichteten Rufbus-Linien zu einer rund 40-prozentigen Steigerung der Fahrgastzahlen geführt haben. Mit einem solchen Anfangserfolg war gar nicht gerechnet worden. Nun wird mit großer Spannung erwartet, wie sich diese Nachfrage weiterentwickelt (www.gunzenhausen-mobil.de/rufbus.htm).

Mit einem E-CarSharing Konzept wird dieses interkommunale Mobiltätskonzept jetzt noch ergänzt. Mit einem privaten Anbieter – der bereits im Umfeld Ladesäulen betreibt – werden Verträge abgeschlossen, um ab Sommer 2025 in diesen Orten insgesamt 9 Doppel-Ladesäulen aufzustellen, wozu jeder dieser Säulen ein E-Car zugeordnet wird. Die Fahrzeuge stellt der Betreiber, die Kommunen zahlen etwa 35 % der Kosten Aufstellung der Ladesäulen, deren Stromnetzanschluss die Kommunen vorab sicherstellen müssen. Von diesem E-CarSharing wird vor allem der Tourismus profitieren und dieses Angebot kann dazu beitragen, dass die häufig auf dem Lande notwendigen Zweitwagen entbehrlich werden. Voraussetzung dafür ist aber das dichte Netz an Ladesäulen, das hier mit der benachbarten ILE-Region dann auf nahezu 20 Doppel-Ladesäulen im räumlichen Umfeld erweitert werden wird (www.deer-mobility.de).

Kontakt: Dieter Popp