3. PAG im Naturschutzgroßprojekt Erzgebirgskreis

08.11.2024

Gemeinsam mehr erreichen: Wissen und Expertise bündeln, um nachhaltige Erfolge zu sichern

Ende Oktober fand in Sehmatal die 3. Projektbegleitende Arbeitsgruppensitzung (PAG) des Naturschutzgroßprojekts Erzgebirgskreis statt. Im Zentrum standen erste Ergebnisse der Sozioökonomischen Analyse, also die Betrachtung des Wirtschafts- und Lebensraums und deren Wechselwirkungen mit dem Naturschutzgroßprojekt (NGP), zu den Themen Landwirtschaft, Tourismus und Bevölkerung.

Schützenswerte Arten im Erzgebirge

In einer Gesprächsrunde mit den Bürgermeistern von Crottendorf und Sehmatal und einem Vertreter des Erzgebirgskreises wurde die Bedeutung des NGP für die Partnerkommunen und den Landkreis diskutiert. Amtsleiterin für Stadtentwicklung und Ordnung in Marienberg, Monique Wittig, wies einerseits auf die Möglichkeiten hin, die sich mit einer höheren touristischen Attraktivität der Region durch den Erhalt und Entwicklung der Erzgebirgslandschaft und die Verknüpfung mit den Traditionen im NGP ergeben. Andererseits sieht sie auch die Notwendigkeit, die Besucherströme zu lenken, um sensible Bereiche zu bewahren. Außerdem wurde in der Gesprächsrunde auf die Interessen der Landwirte hingewiesen um sie zum beiderseitigen Nutzen als Partner im Projekt zu gewinnen. Die Befragung von Landwirtschaftsbetrieben im Projektgebiet dazu hat eine grundsätzlich offene und positive Haltung gegenüber dem NGP ergeben. Viele Landwirte können sich vorstellen, im Rahmen der Projektfinanzierung auf ihren Grünlandflächen Naturschutzmaßnahmen umzusetzen und sehen in der Umsetzung des NGP positive Entwicklungschancen für ihren landwirtschaftlichen Betrieb.

"Making of" Gruppenbild der 3. PAG in Sehmatal

Im zweiten Teil des Treffens wurden erste Ergebnisse der Kartierungen von Pflanzen, Tieren und Biotopen vorgestellt, welche die Basis für weitere Planungen bilden. Dabei konnten viele seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten aufgefunden werden, die im Projektgebiet vorkommen und deren Schutz ein wichtiges Projektziel ist. Darunter befinden sich Seltenheiten wie zum Beispiel die in Crottendorf im Projektgebiet A vorkommende Grünliche Waldhyazinthe, die von Experten zur „Orchidee des Jahres 2025“ gekürt wurde. Im Projektgebiet B bei Satzung lebt die vom Aussterben bedrohte Alpen-Smaragdlibelle. Die Teilnehmenden der PAG haben aktiv Vorschläge für Maßnahmen eingebracht, wie dieser Artenreichtum erhalten und weiterentwickelt werden kann oder sogar an neuer Stelle Biotope entwickelt werden können. Durch die aktive Einbindung der Beteiligten konnte wertvolles Wissen und eine umfassende Expertise genutzt werden, um Maßnahmen zu entwickeln, die von allen Seiten unterstützt werden.
Im nächsten Schritt beginnt nun die konkrete Planung und Abstimmung über mögliche Umsetzungsmaßnahmen im Projekt. Ein Höhepunkt der Öffentlichkeitsarbeit im kommenden Jahr wird die Teilnahme am Holzmarkt in Marienberg sein, wo Mitarbeiter des Projektes an einem Informationsstand mit Informationen, Auskünften und Mitmachaktionen alle Interessierten über das Projekt informieren.

Das Naturschutzgroßprojekt wird in Zusammenarbeit mit dem Landkreis, den Gemeinden und weiteren Akteuren durchgeführt und durch Fördermittel von Bund und Land unterstützt. Das Projekt verdeutlicht auch die Vielseitigkeit von FUTOUR. Neben touristischen Konzepten begleiten wir ebenso professionell Projekte im Bereich Naturschutz und Regionalentwicklung.

Weitere Informationen: https://www.erzgebirgskreis.de/landratsamt-service/aus-der-verwaltung/naturschutzgrossprojekt

Kontakt: Dr. Heike Glatzel