Kartier-Workshop zur Flora und Fauna im NGP„Lebensräume verbinden“
20.12.2023
Wachtelkönig, große Mossjungfer, gemeine Plumpschrecke und Kreuzotter
Das FUTOUR-Team moderierte den Kartierworkshop im Projekt Moderation und Prozessbegleitung für das Projekt I im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes (NGP) im Naturschutzzentrum Schlettau OT Dörfel. Zum Schutz der historischen Kulturlandschaft im Erzgebirge werden Vegetation, Moore, Avifauna, Birkhuhn, Bergmolch, Libellen, Kreuzotter, Tagfalter, Zikaden, Heuschrecken und der Feldhase erfasst.
Bei der Veranstaltung standen Erkenntnisgewinn und Wissensaustausch im Vordergrund. Detaillierte Rückfragen und die angeregte Diskussion unter den Spezialisten zeigten die Notwendigkeit der Veranstaltung. Neben der Projektvorstellung und der Eingrenzung der Kartierkulisse wurde die Darstellung der Erfassungsmethoden und der Dateneingabe der unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten vorgestellt.
Wissen Sie wie Bergmolch, Libelle, Kreuzotter oder Libellen erfasst werden?
Zur Erfassung des Bergmolches werden die Grünlandflächen bei Nacht abgeleuchtet und/oder es werden Fallen aufgestellt. Von den Libellen wird die bei der Häutung abgestreifte Haut (Exuvie) gesucht und gesammelt. Die Kreuzotter wird durch ruhiges langsames Ablaufen von potenziellen Habitaten und dem Mitführen von Fernglas und Fotoapparat erfasst. Die Kreuzotter liebt sonnenexponierte Wegesränder, Holzstubben, Baumwurzeln und Totholz. Bestückt mit Kescher und Sauggerät werden die Libellen erfasst. Der Feldhase wird durch das Aufblenden von Schweinwerfern gezählt und so die Bestände ermittelt.
Das Ziel der Kartierung ist es ausgewiesene Maßnahmenflächen zu identifizieren und eine Datengrundlage für die spätere Evaluierung zu schaffen. Die Kartierarbeiten werden im Jahr 2024 starten und finden zu bestimmten Terminen statt. Ein weiteres grobes Ziel ist die Ableitung von Artenschutzmaßnahmen für ausgewählte wertgebende Offenland- und Halbofffenlandarten.
Im weiteren Verlauf des Projektes werden die Daten in den Pflege- und Entwicklungsplan einfließen. FUTOUR moderiert, sensibilisiert und unterstützt das Projektteam des Naturschutzgroßprojektes bei Konfliktsituationen. Immer vor dem Hintergrund der einmaligen Chance für die montane Region, die Schaffung und Erhaltung von Strukturen zur langfristigen Sicherung wertvoller Lebensräume wie artenreiche Bergwiesen, Zwischen- und Hochmoore sowie den gefährdeten Arten im Bereich der Kammlage des Erzgebirges.
Kontakt: Kristin Hildebrand