Integrierte Ländliche Entwicklung im Bayerischen Vogtland

21.09.2021

Evaluierung und Fortschreibung des ILEK

Durch das ILEK „Bayerisches Vogtland" wurde der Grundstein für die Stärkung der Region und den Aufbau einer regionalen Identität gelegt. Zu den festgelegten Handlungsfeldern zählen Siedlungsentwicklung, Landwirtschaft und Landnutzung, Naherholung und ländlicher Tourismus, Handwerk und Gewerbe sowie Kultur und Soziales. Ziel des ILEK ist es unter anderem, die regionale Wertschöpfung zu steigern.

Teilnehmer Evaluierungsseminar in Klosterlangheim

Die ILE-Bayerisches Vogtland liegt in Oberfranken im nördlichen Landkreis Hof. Insgesamt zählen vier Gemeinden zum ILE-Gebiet: Gemeinde Feilitzsch, Gemeinde Gattendorf, Gemeinde Töpen und Gemeinde Trogen. Auf einer Fläche von rund 85 km² leben 6.631 Menschen. Einen Teil der größten Herausforderungen für die Kommunen stellt die durch den demographischen Wandel ausgelöste Überalterung der Gesellschaft dar. Zwar stieg in den Gemeinden die Bevölkerungszahl im Vergleich zu 2018, aber eine erhöhte Altersstruktur in den Gemeinden ist dennoch zu erkennen.
Den bestehenden Herausforderungen soll auch in Zukunft durch eine interkommunale Zusammenarbeit, gemeinsame Handlungsstrategien, Lösungsansätze und Projekte begegnet werden. Ziel ist es, die ILE Bayerisches Vogtland für die Zukunft so aufzustellen, dass auch weiterhin aktiv Projekte der ländlichen Entwicklung zukunftsweisend begleitet werden können. Dafür galt es für zunächst eine effektive Evaluierung der Integrierten Entwicklung mit ihren Inhalten, Strategien und Prozessen durchzuführen.

Die kritische Rückschau im Rahmen des ILE Evaluierungsworkshops in Klosterlangheim Ende Juli ergab, dass beeindruckend viel im Handlungsfeld Siedlungsentwicklung umgesetzt wurde. In den letzten Jahren wurden über 28 Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen, dazu gehörten z.B. Sanierungen der Ortskerne, Dorfgemeinschaftshäuser, Umbauten historischer Bausubstanz, Straßensanierungen, Spielplätze und mehr. Hier sind die Erfolge der ILE sichtbar und die kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden, aber auch mit dem Amt für ländliche Entwicklung trägt ihre Früchte. Darüber waren sich die Seminarleiterinnen Dipl. Ing. Kathrin Riedel und Dr. Christiane Schilling vom ALE Oberfranken und alle Beteiligten einig. Auch in den Handlungsfeldern „Kultur und Soziales“ und „Handwerk und Gewerbe“ wurde viel erreicht. Mit „Die Menschen fühlen sich wohl, der Wohlfühleffekt wurde erreicht!“ brachte es der ILE-Sprecher und Bürgermeister der Gemeinde Feilitzsch Francisco Hernandez Jimenez auf den Punkt. 

Nicht ganz so erfolgreich wurden die Handlungsfelder “Tourismus – Naherholung“ und „Marketing“ eingeschätzt. Hier gäbe es noch einiges zu tun. Zudem stehen aktuell ganz neue Herausforderungen an, dazu gehören z.B. die zukunftsfähige Sicherung der Alltagsversorgung, das Thema Mobilität und die Entwicklung und Vermarktung regionaler Produkte. Auch das übergreifende Thema Digitalisierung bietet zahlreiche Herausforderungen und Möglichkeiten für die Zukunft. Die vorläufige Bilanz ergab, dass die ILE einen Vorteil für alle Kommunen brachte. 

Darauf aufbauend wird nun das bestehende ILEK von FUTOUR aktualisiert, ergänzt und fortgeschrieben. Neben der Arbeit mit den einzelnen Kommunen legt FUTOUR dabei großen Wert auf die Betrachtung der Region in ihrer räumlichen Gesamtheit. Im gesamten Prozess werden neben den kommunalen Entscheidungsgremien und relevanten Akteuren auch die Bürger am Fortschreibungsprozess beteiligt.

Kontakt: Dr. Heike Glatzel