Regionale Produkte

17.08.2021

Seit 30 Jahren eine Kernkompetenz von FUTOUR

Am Anfang des Weges zur Bewusstmachung des Wertes von Regionalprodukten ging es vor allem um Fragen, wie die Landwirtschaft mit ihren Strukturproblemen bessere Wettbewerbsbedingungen erhalten kann. Lange Zeit wurde dies mit Subventionen versucht, aber dieser Weg führt in Abhängigkeiten und fokussiert selten die eigenen Stärken.

Streuobstprodukte aus Altmühlfranken

Einen deutlichen Entwicklungsschub haben die Regionalprodukte zunächst mit dem Angebot von „Ferien auf dem Bauernhof“ und darüber durch eine touristisch initiierte Nachfrage erhalten. So rückten im von FUTOUR mitbegleiteten Pionierprojekt „Ökomodell Hindelang“ zunächst das Milchkalb und dann der Bergkäse in das Bewusstsein der Touristen. Und über diese neu entdeckten Bezüge zur Landschaft und damit auch zur Urproduktion wurde z.B. der Blick auf extensive genutzte Wiesen und Weiden mit bunter Blüten- und Insektenpracht gelenkt. Von da an gehörten Regionalprodukte zum dringend benötigten touristischen Alleinstellungswert einer Destination. Auch dann, wenn es manchmal Mühe bereitete, solche unverwechselbaren Produkte zu finden.

Über die höheren Preise für die regional angebotenen, authentischen und mit hoher Qualität versehenen Produkte konnten viele Bauern wieder weitgehend ohne Subventionen wettbewerbsfähig bleiben. Es setzte sich immer mehr der Gedanke durch, dass mehr Landschaftsqualität nur über eine Veränderung des Konsumentenbewusstseins möglich wird. So profilierten sich eine Reihe von Regionen – oftmals initiiert oder unterstützt durch FUTOUR – über ihre Verbindung zwischen Landschaftsqualität einerseits und Produktqualität andererseits. Besonders erfolgreich hat dies das Land Tirol über ein geschicktes Markenmanagement für die Marke Tirol und ein sehr professionelles Cross-Marketing unterstützt.  

Rhönschafe, Foto: Marzena Seidel

Das in Deutschland bekannteste Projekt entstand schon 1991 in der Rhön mit dem Biosphärenreservat sowie dem namensgebenden Rhönschaf, dessen facettenreiche Veredelung und Vermarktung aber auch die Region wieder stärker in das touristische Bewusstsein rückten. Weitere Beispiele sind das Harzer Rote Höhenvieh, die Konzipierung einer Käsestraße im Bregenzerwald bzw. Käseroute im Südschwarzwald, die Kirschenprodukte aus Franken, die edle Regionalmarke „Made in Ostbelgien“ oder die sehr erfolgreiche „Regionalmarke Eifel“. Mit der Etablierung des „Deutschen Käsemarkts“ und eines Westfalen-Culinariums in Nieheim/Ostwestfalen oder den produktbezogenen Wirtekooperationen im Dahner Felsenland, in der Lausitzer Teichlandschaft, „Aus der Rhön – für die Rhön“, in der Eider-Treene-Landschaft, im Schwarzwald, im Saarland oder auf Rügen wurden typische Landschaften mit ihren Regionalprodukten sowie einer kreativen kulinarischen Küche dauerhaft verbunden. Die Besonderheiten und der Alleinstellungswert authentischer Krabben- und Muschelfänge rund um die Inseln und Halligen des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer gehörten ebenso zu diesen Erfolgsbausteinen regionaler Produktpräsentationen, wie auch die besondere Vielfalt regionaler Spezialitäten „vum Sei“ in den Luxemburger Ardennen, am Bodensee oder aus der Nationalpark-Region Stilfser Joch in Südtirol.
Regionale Produkte wurden in den letzten 30 Jahren zu unverwechselbaren Botschaftern ihrer Destinationen.

Kontakt: Dieter Popp