FUTOUR berät Sieger: Zeichen gegen Lichtverschmutzung

18.02.2019

Fulda erste „Sternenstadt“ Deutschlands

Fulda ist als erste „Sternenstadt“ Deutschlands anerkannt worden. Honoriert wurden damit die Bemühungen, möglichst wenig Lichtverschmutzung zu verursachen. Die Kommune will damit eine bundesweite Vorreiterrolle einnehmen und ein Zeichen gegen Lichtverschmutzung setzen.

Foto: Christian Tech - Tourismus Fulda

Lichtverschmutzung bezeichnet die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen, deren Licht in die Atmosphäre strahlt, etwa von Straßenlaternen, Werbefläche und hell erleuchteten Schaufenstern.

Licht gehört auf den Gehsteig und die Straße – und nicht in den Himmel. Zu viel und vor allem falsch gerichtetes, schlecht gesteuertes Licht in kalten Lichtfarben beeinträchtigt nachweislich das Leben vieler nachtaktiver Tierarten, stört Pflanzen und belastet die Gesundheit der Menschen. Es ist leicht möglich, künstliches Licht standort- und bedarfsgerecht einzusetzen. So kann man Lichtverschmutzung vermeiden, Kosten senken und durch Energieeinsparung einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Nach der Bewerbung Fuldas hatte die International Dark Sky Association die Stadt im Januar 2019 mit dem Titel ausgezeichnet. Fulda ist die erste Dark-Sky-Kommune Deutschlands und gleichzeitig die fünfte Kommune in Europa. Weltweit ist Fulda sogar die zweitgrößte Stadt, die diesen Status erhalten hat – nach Flagstaff in Arizona (USA).
Ein Beispiel für die Fuldaer Bemühungen: Es wurden bereits mehr als 500 Leuchten auf umweltfreundliche LED-Leuchten umgerüstet. Zwischen 22.30 und 5.30 Uhr werden sie um 50 Prozent gedimmt. Daraus resultiert eine Ersparnis von etwa 80.000 kWh pro Jahr. Wenn alles umgestellt ist, rechnet der Versorger Osthessen-Netz mit Einsparungen von 770.000 kWh und somit 220.000 Euro.
Die Bewerbung der Stadt Fulda stand im Zusammenhang mit der durch FUTOUR unterstützten Initiative „Sternenpark“ im Biosphärenreservat Rhön, die bereits im August 2014 anerkannt wurde. Die FUTOUR-Berater weisen in vielen Projekten auf diese Möglichkeit hin.
Mit Blick auf die Bewerbung als „Sternenstadt“ hat Fulda eine Richtlinie verabschiedet. Sie soll dazu beitragen, das Erscheinungsbild der Stadt vor Verunstaltung und Überinszenierung durch falsch eingesetztes Licht zu schützen. Die Richtlinie ist zunächst nur eine Selbstverpflichtung der Stadt. Zugleich soll sie auch privaten Bauherren und Planern sowie Geschäftsleuten und Gewerbetreibenden wichtige Informationen für eine energiesparende, klimafreundliche Lichtoptimierung bieten. Die Stadt will dabei für eine freiwillige Mitwirkung sensibilisieren und berät auch.


Kontakt: Dr. Peter Zimmer