Regionalberatung für Schwarzwälder Marktscheune

10.08.2017

Schon sehr früh wurde im Südschwarzwald erkannt, welche hohe Bedeutung die Weiterentwicklung der historisch gewachsenen Baukultur für den Tourismus entfalten kann. Wie in kaum einer anderen deutschen Region prägen die steil aufragenden Dachlandschaften der Schwarzwaldhäuser die Ortsbilder und die sich meist an steile Hänge anschmiegenden Bauten. Die Weißtanne, die ebenfalls das Bild des Schwarzwalds kennzeichnende Baumart war früher auch der vorherrschende Baustoff.

Staatssekretärin Schwarzelühr-Sutter unterstützt das Projekt

 

Ein dramatischer Rückgang dieser wertvollen Baumart in den Wäldern – einer Reihe von unterschiedlichen Gründen menschlicher Einwirkungen geschuldet – hat diesen einzigartigen Baustoff dann auch zunehmend als Bauholz verdrängt. Mit dem Naturpark Südschwarzwald und weiteren engagierten Partnern wie dem Schwarzwaldverein, pro Holz Baden-Württemberg und verantwortlichen Waldbesitzern ist es aber gelungen, der Weißtanne wieder die ihr gebührende Beachtung zurückzugewinnen. Und mit ihr auch einer modernen Holzarchitektur, die ihre Anleihen an der Tradition der Schwarzwaldhäuser unverkennbar genommen hat.
Heute beraten im Auftrag des Naturparks Architekten die interessierten Bauwilligen und motivieren sie wieder zum Bauen mit Holz und vor allem zum Bauen mit der Schwarzwälder Weißtanne. Diese Regionalberatung geht auf ein im Naturparkplanerstmals aufgegriffenes Projekt zurück, das im Vorfeld von Bauentscheidungen weitreichende architektonische Dienstleistungen für die Wahrung einer besseren Baukultur anbietet.

Bürgermeisterin Steinebrunner und Architekt Zickenhainer stellen den Entwurf vor

 

Dies hat jetzt auch die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumwelt- und –bauminsterium, Rita Schwarzelühr-Sutter veranlasst, den Südschwarzwald als Vorreiter für ein nachhaltiges Wirtschaften herauszustellen. Auch deswegen ist der Südschwarzwald eine von insgesamt acht ausgewählten Regionen im Bundesprojekt „Baukultur und Tourismus".
Und die Gemeinde Fröhnd wurde dabei von der Staatssekretärin als gutes Beispiel hervorgehoben, weil dort für ein neues Bürgerhaus und eine Marktscheune im Rahmen eines Realisierungswettbewerbs ein Vorentwurf ausgezeichnet wurde, der all diese Ansätze konkret berücksichtigt. Dort kann nun ein Ensemble aus zwei ortsbildprägenden modernen Gebäuden entstehen, die mit Weißtanne gebaut werden und einen neuen harmonischen Dorfmittelpunkt entstehen lassen. Bürgermeisterin Tanja Steinebrunner ist sich sicher, dass damit auch ein – wie mit dem Bundesprojekt angeregt – neues touristisches Profil entsteht.

Tourismus und Baukultur haben bei den von FUTOUR betreuten Projekten schon immer eine überragende Rolle gespielt. Daher wurden diese Ansätze auch im von FUTOUR und Hage+Hoppenstedt gemeinsam begleiteten ersten Naturparkplan Südschwarzwald bereits als Ziele integriert. Und es stellt eine schöne Kontinuität dar, wenn FUTOUR Regionalberatung nunmehr auch die Gemeinde Fröhnd auf dem Weg aktiv begleitet, mit diesem Objekt einen neuen baukulturellen Höhepunkt der Gemeindeentwicklung zu realisieren. Und mit der inhaltlichen Ausgestaltung der Marktscheune zu einem hochwertigen Angebot regionaler Qualitätsprodukte steht noch eine  weitere Herausforderung an.

Kontakt. Dieter Popp