Regionale Lebensmittel weiter im Trend

10.06.2017

Eine Befragung des Bayerischen Kompetenzzentrums Ernährung hat ergeben, dass 60 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher in Bayern Lebensmittel aus der eigenen Region bevorzugen. Und sogar 80 Prozent sehen die damit verbundenen höheren Preise auch als angemessen an.

„Immer mehr Menschen wissen den Mehrwert heimischer Lebensmittel wie kurze Wege, Frische und Qualität zu schätzen und honorieren das auch an der Ladentheke", ist sich der Bayerische Ernährungsminister Helmut Brunner sicher.

Diese Untersuchung unterstreicht damit die schon im Jahre 2016 durch das Zukunftsinstitut in Kelkheim präsentierte Untersuchung, dass regionale Produkte mittlerweile einen Mega-Hype darstellen und in der Wertschätzung der Konsumenten seit etwa 1990 eine stetig steigende Beliebtheit erfahren haben. Und dies hat nicht nur eine große Bedeutung für den Handel und dessen Listung solcher Produkte, sondern auch für den Tourismus in Deutschland, der ebenfalls sehr stark davon profitiert, dass sich seine Destinationen zunehmend auch über deren Regionalspezialitäten definieren und erfolgreich profilieren. Die Spreewälder Gurken, das Lübecker Marzipan, die Altmühlfränkische Bratwurst, der Allgäuer Käse, die Müritzsee-Maränen oder die Bodensee-Renken bzw. der Frühburgunder von der Ahr stehen für solche Regionalprodukte, die auch zum touristischen Profil ihrer Destinationen beigetragen haben.

EIFEL-Logo und Claim

 

In der bayerischen Untersuchung wurde auch deutlich, dass besonders Metzgereien vor Ort mit 60 Prozent und Bäckereien mit 54 % das größte Vertrauen besitzen. Trotz dieser motivierenden Ergebnisse, sehen häufig die Entscheidungen an der Ladentheke immer noch anders aus. Vor allem auch deshalb, weil der Begriff „Regionalität" – anders als bei Bio-Ware – nicht geschützt ist. Daher kann Fleisch aus Massentierhaltung, Obst aus intensiv gespritzten Plantagen bisher problemlos als „regional" deklariert werden, denn in der jeweiligen Herkunftsregion trifft dies ja zu.
Das kann dazu führen, dass gutgläubige Verbraucherinnen und Verbraucher grundsätzlich „regional" als ein positiv besetztes Merkmal einschätzen. Vor allem die Streuobstprodukte leiden unter dieser Fehleinschätzung und können sich mit ihren nachvollziehbar höherwertigen und damit auch höherpreisigen Produkten im Regal neben den Billigprodukten regionaler Intensivbetriebe nur sehr schwer behaupten.

Umso wichtiger sind regionale Marken wie in der Eifel, in der Rhön, auf Rügen, im Schwarzwald, auf den friesischen Halligen, im Südtiroler Vinschgau, Ostbelgien oder im Spreewald, über die nicht nur die Regionalität, sondern auch die handwerkliche und die Prozess-Qualität bewertet werden. FUTOUR hat daher in all diesen Regionen am Aufbau solcher Marken mitgewirkt bzw. sie über längere Zeiträume begleitet.

Kontakt: Dieter Popp