Regionalberatung – Erfolge brauchen Zeit

Biologische Vielfalt erlebbar gemacht

10.03.2017

Mit VIVASPHERA ist eine neue Bio-Feinkost-Marke aus den Regionen der Biosphärenreservate Deutschlands auf dem Markt. Das in Petersberg am Rande des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön angesiedelte Unternehmen hat mit seinem Geschäftsführer Armin Kullmann das neue Sortiment erstmals auf der BioFach in Nürnberg vorgestellt.

Überreichung der Biodiversitätsurkunde an Geschäftsführer Kullmann

Die Besonderheit dieser neuen Marke liegt vor allem darin, dass hier nur Produkte aus den Biosphärenreservaten angeboten werden, für die belegbarer Biodiversitäts-Nachweise erbracht werden können. Damit verbindet diese Marke ökologische Erzeugung, handwerkliche Verarbeitung und höchste Produktqualität mit einem nachweisbaren Schutz der biologischen Artenvielfalt. Auf den Erzeugerflächen müssen durch die Herstellung und den Vertrieb der Hauptrohstoffe dieser Produkte - getreu dem Motto „Schutz durch Nutzung" -  die definierten Arten dadurch gesichert sein oder wieder neu angesiedelt werden. Diese Garantie gewährleistet in jedem Einzelfall die Artenschutz-Allianz e.V. (www.artenschutz-allianz.de) als unabhängige Institution.

Als Beispiele dieser neuen Marketingstrategie stehen hier das Knabenkraut und der Zitronenfalter. Eine kalkreiche Streuobstwiese gewährt mit einem entsprechenden Beweidungskonzept im Biosphärenreservat Rhön einen dauerhaft gesicherten Orchideenbestand. Der Rhöner Streuobst-Birnenaufstrich finanziert diesen kreativen Ansatz „Schutz durch Nutzung". Und die gezielte extensive Bodenbearbeitung in einem Weinberg im Biosphärenreservat Pfälzerwald gewährleistet mit dem dort wachsenden Grauburgunder die Lebensraumbedingungen für die wilden Tulpen zwischen den Rebzeilen.

Mit 35 Bio-Produkten aus den Biosphärenreservaten Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, Schaalsee, Schorfheide-Chorin, Spreewald, Pfälzerwald, Schwäbische Alb und Rhön wurde nun eine erste Produkt-Range mit einem höchst ansprechenden Marken-Design auf dem Markt positioniert.

Damit hat das junge Existenzgründer-Unternehmen genau die Anregungen aufgegriffen, die FUTOUR bereits bei der Gründung des Biosphärenreservats Rhön vor rund 3 Jahrzehnten empfohlen hatte. Die Zeit war wohl damals noch nicht reif genug, so dass damals nur einige wenige Pioniere die Zukunftsperspektiven in diesem Ansatz gesehen haben. Auch heute noch stellt die hochwertige Verwertung und Veredelung regionaler Rohstoffe einen Grundpfeiler in den FUTOUR-Entwicklungsansätzen in verschiedenen Regionen bzw. Projekten dar.

Das Beispiel VIVASPHERA zeigt aber auch, dass manche der Beratungsansätze neben der notwendigen Zeit auch den Mut und die unternehmerische Kreativität von begeisterungsfähigen Menschen vor Ort benötigen, um eine zukunftsfähige Umsetzung zu erfahren.

Kontakt: Dieter Popp