Von Pinguinen und Ringelgänsen
28.04.2015
Rund ein Drittel der 70 „Pinguine“ (so werden die Mitglieder genannt) der internationalen Stiftung Linking Tourism and Conservation (www.ltandc.org) traf sich am 18./19. April 2015 auf Hallig Hooge in der Schutzstation Wattenmeer zu ihrem ersten Jahrestreffen, zeit- und ortsgleich mit den 18. Ringelganstagen.
Im Bild ganz links der LT&C-Vositzende Dr. Peter Prokosch, in der Mitte die FUTOURISTEN Alina Feldman und Dr. Peter Zimmer mit weiteren Pinguinen.
LT&C, in dessen Vorstand Dr. Peter Zimmer seit Anfang an mitarbeitet, setzt sich für den Erhalt der Biodiversität ein. Der alarmierende Rückgang der biologischen Vielfalt ist weltweit zu beobachten. Durch den Verlust an Lebensräumen, Arten und Genen verarmt die Natur. Die Lebensgrundlage der Menschheit ist bedroht. Die Völkergemeinschaft hat erkannt, dass das Problem sehr komplex ist und nicht durch isolierte Naturschutzaktivitäten gelöst werden kann, sondern weltweite Zusammenarbeit erfordert. Deshalb wurde die Biodiversitätskonvention oder das Übereinkommen über die biologische Vielfalt ( CBD ) geschaffen und auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro beschlossen. Die CBD ist ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen souveränen Staaten. Inzwischen ist das Übereinkommen von rund 200 Vertragsparteien unterzeichnet und auch ratifiziert worden. Die Mitgliedsstaaten haben sich das Ziel gesetzt, die Vielfalt des Lebens auf der Erde zu schützen, zu erhalten und deren nachhaltige Nutzung so zu organisieren, dass möglichst viele Menschen heute und auch in Zukunft davon leben können. (www.cbd.int).
Gerade der Tourismus als eine der am stärksten wachsenden Wirtschaftszweige bietet ein hohes Potential, weltweit sensible und gefährdete Gebiete gleichzeitig zu schützen, zu unterstützen und zu nutzen. Laut IUCN besuchen 50% aller international Reisenden Naturschutzgebiete. Nationalparks sind attraktive Anziehungspunkte für Touristen rund um den Globus.
Während die Teilnehmer tagten, ließen es sich rund 14.000 Ringelgänse gut gehen, die das energiereiche Halliggras fressen, um gut gerüstet für den 4.000 km langen Flug in die sibirischen Brutgebiete zu sein.
Hier setzt LT&C an. Mittlerweile gibt es schon eine ganze Reihe positiver Beispiele für erfolgreiche Kooperationen zwischen Großschutzgebieten und Tourismus. Deren Erfolgsparameter werden durch LT&C herausgearbeitet und verbreitet. Ein solch herausragendes Beispiel ist der zum UNESCO Weltnaturerbe ernannte Nationalpark Wattenmeer. Bei Gründung des größten und drittältesten Nationalparks Deutschlands 1985 gab es noch massive Widerstände, die Einheimischen fürchteten vor allem Einschränkungen bei Fischerei, Küstenschutz und in der Landwirtschaft. Heute wird die Bewahrung der Eigenart, Schönheit und Ursprünglichkeit von allen weitestgehend mitgetragen. Auf der diesjährigen Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin präsentierten Deutschland, Dänemark und die Niederlande erstmals gemeinsam das Weltnaturerbe Wattenmeer als Reiseziel für nachhaltigen Tourismus (www.prowad.org).
Kontakt: Dr. Peter Zimmer