Deutscher Nachhaltigkeitspreis - Juist für umfangreiches nachhaltiges Engagement geehrt

04.12.2014

Juist gehört zu den Top 3 Gemeinden in der Kategorie „Kleine Gemeinden“ im Bereich Nachhaltigkeit deutschlandweit. Diese Ehrung erfuhr die Nordseeinsel bei der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in Düsseldorf. Gewonnen hat die bayrische Gemeinde Furth. Ebenfalls zu den Top 3 dieser Kategorie zählt die Samtgemeinde Barnstorf.

Zu den nachhaltigsten Großstädten wurden Dortmund, Karslruhe und Nürnberg gewählt, als nachhaltigste Städte mittlerer Größe wurden Ludwigsburg, Delitzsch und Lüneberg ausgezeichnet.

Der Erfolg ist für die Nordseeinsel Juist eine Bestätigung auf dem langen Weg zur Klimaneutralität und zu einer der nachhaltigsten Tourismusdestinationen der Welt. Bürgermeister Dietmar Patron sieht sich in der Entwicklung der Insel bestätigt und ist sehr stolz auf das bisher Erreichte. „Wir werden diesen Weg weiter konsequent fortsetzen und hoffentlich in Zukunft den Deutschen Nachhaltigkeitspreis gewinnen."

Durch die Insellage muss sich Juist spezifischen Herausforderungen stellen. Dies schafft sie erfolgreich mit einer Vielzahl an Maßnahmen. Mit innovativen Strategien wird dem durch den Klimawandel bedingten Anstieg des Meeresspiegels, den zunehmenden Sturmfluten, dem demografischen Wandel sowie dem Fachkräftemangel begegnet.

2010 entwickelte Juist mit der Bevölkerung ein (touristisches) Leitbild, in dem Ziele und Leitlinien für die zukünftige Entwicklung festgelegt und entsprechende Projekte entwickelt wurden. So entstand die Vision „Juist, die Freundschaft fürs Leben". Juist ist führend mit Blick auf Natur, Nachhaltigkeit und Gemeinschaftserlebnis. Leitlinien der Nachhaltigkeit wurden in allen drei Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales entwickelt. Hervorzuheben ist auch die CSR-Zertifizierung der Gemeinde nach  dem Green Globe Certification Standard. Im Rahmen des Standards wird eine Auswahl von über 200 Indikatoren auf 24 Kriterien angewendet, die zur Zertifizierung alle erfüllt sein müssen. Juist  gewann 2012 den Green Globe Highest Achievement Award für Destinationen und ließ sich 2013 rezertifizieren.

Wesentliche Foki der nachhaltigen Entwicklung liegen in den Bereichen Klimaschutz und nachhaltiger Tourismus. In der interkommunalen Zusammenarbeit (ILEK) mit Norderney, Baltrum und Norden wurde ein integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept erarbeitet, in dem auch der Einsatz von Klimaschutzmanagern gesichert ist. Diese sollen u.a. die energetische Sanierung aller Gebäude voran bringen. Die Projekte KlimaInsel Juist und Energiewende Juist beinhalten umfassende Maßnahmenpakete für Unternehmen, Bevölkerung und Gäste zur Erreichung der angestrebten Klimaneutralität bis 2030. Zum Monitoring der Maßnahmen wurde 2008 und 2010 jeweils ein CO2-Fußabruck erstellt. Dabei wurden der Ist-Zustand und die Nutzungsmöglichkeiten der regenerativen Energien mit Fokus auf Wind, Sonne, Geothermie, Biomasse eruiert.

Im Tourismus sticht Juist mit einem nachhaltigen Tourismusleitbild hervor, das für Gäste wie Bewohner die Insel als CO2-armen Urlaubsort herausstellt. Aus diesem Grund wurde neben den Bemühungen im Klimaschutz auch eine Kennzeichnung von nachhaltigen Betrieben eingeführt. Insbesondere im Bereich der Mobilität zeichnet sich Juist durch seine Autofreiheit aus. Gäste werden motiviert mit Bahn oder Fernbus anzureisen. Durch die Lage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und Weltnaturerbe Wattenmeer sind mindestens 80% der Gesamtfläche der Insel Schutzgebiet. Nachhaltigkeit gilt für die Inselgemeinde als Standortfaktor. Im Zuge der wirtschaftlich wichtigen Saisonverlängerung sollen vor allem auch in den saisonschwachen Monaten Gäste mit Interesse an einem nachhaltigeren Konsum angesprochen werden.

Juist wird im Rahmen der Green Globe Zertifzierung von Dr. Peter Zimmer (FUTOUR) betreut.

Weitere Informationen:

Zu den Preisträgern des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2014: www.nachhaltigkeitspreis.de

Zu Juist: Kurverwaltung Juist, Thomas Voddewww.juist.de

Zu Green Globe: Dr. Peter Zimmer (FUTOUR), www.greenglobe.com/germany/