Obstveredelung bringt regionale Wertschöpfung
26.09.2014
Mit dem Beginn der Apfelernte haben auch die Mostereien und Keltereien wieder Hochsaison. Während aber die Zahl der neu gepflanzten Hochstämme von Äpfeln, Birnen, Zwetschgen oder Kirschen zunehmend steigen und eine Vielzahl von baurechtlich angeordneten Ersatzmaßnahmen zu neuen Streuobstprojekten geführt haben, konnten die dezentralen Verwertungsmöglichkeiten nicht im gleichen Maße mit wachsen.

Nun kommen aber mittlerweile viele dieser gepflanzten Obstbäume in die Fruchtreife und als Ergebnis kann man überall in Deutschland Hochstämme heranwachsen sehen, die kaum jemals beerntet werden.
Es wäre daher sehr sinnvoll, solche Pflanzungsauflagen auch an das Vorhandensein oder die Neuentstehung von Verwertungsoptionen zu binden. Denn unsere Streuobstwiesen sind eine wahre Fundgrube für regionale Spezialitäten. Alles, was man beim Wein als selbstverständlich in der Traubenveredelung kennt – bis hin zur Auslese, zum Dessert- oder dem Eiswein – gilt natürlich in gleicher Weise auch für Apfel oder Birne. Und angesichts der schier unvorstellbaren Fülle an Apfel- und Birnensorten eröffnen sich hier Veredelungslinien, die dem Wein in keiner Weise nachstehen. Präsentations- und Verkostungstermine wie „Apfelwein weltweit" (www.apfelweinweltweit.de) lassen erahnen, welche Geschmacksfülle und Aromenvielfalt in den Weinen aus Äpfeln und Birnen stecken können. Leider werden viele der in deutschen Regionen gekelterten Spezialitäten gar nicht in diese Richtung geführt, sondern oftmals weit unter Wert verarbeitet und angeboten.

Es ist daher zwingend notwendig, dass sich in allen Anbaugebieten von Obsthochstämmen nicht nur Lohnvermostungseinrichtungen anbieten, sondern dass sich dort auch die Zentren der weiteren Veredelung, des Vertriebs und der Vermarktung ansiedeln. Denn die regionale Wertschöpfung beginnt ja erst so richtig mit der weiteren Veredelung und dem Marketing dieser regionalen Spezialitäten. So wie dies jetzt in der neu ausgesiedelten Mosterei Seiz in Schwäbisch Gmünd (www.mosterei-seiz.de) mit einer modernen Verarbeitungs- und Veredelungs-Schiene durch den ehemaligen FUTOUR-Mitarbeiter Alexander Seiz erfolgt ist. FUTOUR Regionalberatung unterstützt solche Initiativen in den meisten seiner Projekte mit abgestimmten Produktions-, Vertriebs- und Marketing-Strategien, wie z.B. mit der Manufaktur „Echt Brombachsee", wo auch völlig neue Produkte über einen Innovationsprozess entstanden sind.
Kontakt: Dieter Popp