Klosterlandschaft als touristisches Profil
12.05.2014
Im Bereich der Tourismusdestination Altmühltal konnte der zu den Ausläufern der Frankenalb zählende Hahnenkamm bislang nicht mit einem überregional bedeutsamen Alleinstellungsmerkmal aufwarten. Das im Zentrum des Hahnenkamms in Heidenheim gelegen Kloster gilt als eines der bayerischen Urklöster, von dem aus im 8. Jahrhundert die Christianisierung Frankens durch angelsächsische Mönche begonnen hatte.
Seitdem das klösterliche Leben im späten Mittelalter erloschen war, nimmt aktuell nur noch das zum Kloster gehörige Münster eine kirchliche Funktion wahr. Aber 1500 Jahre Kirchenbau und 1200 Jahre klösterlicher Kulturschatz prägen bis heute die Region.
Mit einer geplanten ökumenischen Dokumentations-, Begegnungs- und Bildungsstätte sollen nun die Klostergebäude entsprechend saniert bzw. umgebaut werden. Für Heidenheim, dem mit dem Bundeswehrstandort außer dem Dekanat alle zentralörtlichen Funktionen im Laufe der Zeit genommen wurden, wäre dies eine regionalwirtschaftliche und touristische Zukunftsperspektive. Denn in der Folge dieser rund 10 Mio EUR schweren Investition sind auch weitere privatwirtschaftliche Impulse im Bereich Tourismus und Handwerk zu erwarten.
Mit der neuen Belebung des Klosters bietet sich dem Tourismus eine einzigartige Profilierungschance, denn schon jetzt berühren das Kloster mit dem Jakobsweg insgesamt drei überregional bedeutsame Pilgerrouten und tangieren weitere vier bedeutende Fernwanderwege den Hahnenkamm. Wandern zählt aber zu den im Trend liegenden touristischen Aktivitäten und ergänzt sich geradezu ideal mit den neuen Angeboten des Klosters. Innere Einkehr, Ruhe, Naturerholung und Pilgern bzw. Wandern stellen Angebotsbausteine dar, die sich wunderbar ergänzen können. Was aber zum Ausbau eines solchen Tourismus-Bausteins fehlt, sind entsprechende Unterkünfte und für diese Zielgruppen geeignete Gasthäuser. Da der Klosterausbau aber ebenfalls noch am Anfang steht, kann diesem Defizit noch abgeholfen werden.
Markenentwicklung „Edition Kloster Heidenheim“
Mit der Etablierung einer „Edition Kloster Heidenheim" wurde aber im Zuge der Integrierten Ländlichen Entwicklung und initiiert durch FUTOUR bereits ein wichtiger und dazu passender Baustein ins Leben gerufen. Die beim Patentamt angemeldete und damit geschützte Marke soll künftig vor allem landwirtschaftlichen und handwerklichen Betrieben auf dem Hahnenkamm die Möglichkeit bieten, regionale Wertschöpfung zu generieren und einen Beitrag zur Regionalentwicklung zu leisten. Und den touristischen Leistungsträgern stehen damit nicht nur qualitativ hochwertige Produkte für die Weiterverarbeitung im eigenen Betrieb, sondern auch hochwertige Souvenirs für die Gäste zur Verfügung.
Die Klosterlandschaft Hahnenkamm stellt mit diesem Weg ein gutes Beispiel für die Chancen ländlicher Regionen dar, sich wieder stärker auf das eigene naturräumliche oder kulturelle Potenzial zu besinnen, um im schwieriger werdenden Wettbewerb ein unverwechselbares Profil zu erringen.
Kontakt: Dieter Popp