Tourismus und Hochwasserschutz ergänzen sich
11.10.2013
Mit Unterstützung der Allianz-Umweltstiftung wurde im Oktober 2013 ein Maßnahmenpaket in Wittenberge an der Elbe gestartet, mit dem eine Allianz zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Wasserwirtschaft eingeleitet wurde, um einen Beitrag zum vorsorgenden Umweltschutz zu leisten .

Zwischen Bolzenburg und Wittenberge sollen nun bis zum Jahre 2016 eine Reihe Baumaßnahmen und Bodeneingriffen dafür sorgen, dass bei künftigen Hochwasserereignissen das über die Ufer tretende Wasser – wie schon vor den Regulierungseingriffen in das Elbfluss-System – weiter in die Landschaft fluten und dort vor allem länger verweilen kann. Nur solche Maßnahmen und keineswegs die Erhöhung der Deiche wird für mehr Sicherheit in den Flussauen sorgen können.
Es ist daher richtig, dass mit solchen kleinen Schritten künftig die Flüsse ihre Auen und damit Hochwasserrückhalteräume zurück gewinnen, die ihnen aus Kurzsichtigkeit bis noch vor kurzem immer wieder genommen wurden.
Es profitieren davon nicht nur die Auen als natürliche Überflutungsräume. Auch der Naturschutz gewinnt dabei, weil mit dem länger in den Auen verweilendem Wasser auch wieder jene Pflanzen und Tiere in diese sich regenerierenden Flächen zurückwandern. Insgesamt erhöhen solche Rückbauprogramme aber auch die Stabilität des Ökosystems Flussaue und stellen eine unschätzbare Bereicherung der Naturräume dar.

Gerade durch die damit einhergehende Attraktivität des naturräumlichen Angebots, tragen solche Maßnahmen auch zur Steigerung der touristischen Wertschöpfung bei. Denn dort, wo bisher Einheitsgrünland oder Mais eine monotone Landschaft prägten, werden wasserrückhaltende Maßnahmen wie jetzt beim Allianz-Projekt für völlig neue Landschaftserlebnisse mit buntblühenden Auewiesen, sich wieder entwickelnden Auewäldern und damit zu einer höheren Erlebnisvielfalt beitragen. FUTOUR konnte dies bereits vor nahezu 10 Jahren am Oberrhein im südlichen Rheinland-Pfalz nachweisen, wo es auch dort – nach einem vorausgegangenen Hochwasser – um die Frage ging, wie die Akzeptanz der örtlichen Bevölkerung für einen nachhaltigen Hochwasserschutz durch eine sich parallel dazu entwickelnde touristische Attraktivität mit Nachdruck angehoben werden kann.
Am Oberrhein konnte FUTOUR nachweisen, dass sich diese renaturierten Auen hervorragend für neue Angebote wie Wanderwege, Radwege, Aussichtstürme und auch die Belebung der Gastronomie eigneten. Denn warum muss es nur im Hochgebirge Milch von glücklichen Kühen oder Fleisch aus der ganzjährigen Alm- oder Waldwiese geben? Das Potential haben unsere Flussauen auf jeden Fall auch. Wenn man ihnen ihre ungestörten Räume wieder öffnet und deren Dynamik als Bereicherung und nicht als Bedrohung versteht. Dieser Weg führt über die Akzeptanz der örtlichen Bevölkerung und der ist mehr als steinig. Daher bietet sich hier FUTOUR als bewährter und kompetenter Partner an.
Kontakt: Dieter Popp